Lage der Mütter der Welt 2013: Den ersten Tag überleben: Kurzfassung

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Über eine Million Babys sterben an ihrem ersten Lebenstag – was den Geburtstag somit zum gefährlichsten Tag für Babys in nahezu jedem Land macht, sowohl reich als auch arm. Dies ist eines der Hautergebnisse des 14. Jahresberichts der Kinderrechtsorganisation Save the Children zur Lage der Mütter der Welt. Die Ergebnisse verdeutlichen wie nie zuvor, dass die größte Hürde bei der Reduzierung der Kindersterblichkeit und dem Erreichen des Millenniums-Entwicklungsziels der Vereinten Nationen, die Kindersterblichkeit von 1990 bis 2015 um Zweidrittel zu reduzieren, darin besteht, Babys zu helfen, den ersten Tag – und die erste Woche – ihres Lebens zu überleben.

Die Welt hat seit 1990 bei der Reduzierung der Mütter- und Kindersterblichkeit Fortschritte in bislang ungekanntem Ausmaß gemacht. Durch die Zusammenarbeit von Regierungen, Gemeinden, Nichtregierungsorganisationen und Familien konnte die Zahl der Kinder unter 5 Jahren, die jedes Jahr sterben, um mehr als 40 Prozent – von 12 Millionen auf 6,9 Millionen – reduziert werden.

Die Fortschritte bei der Müttersterblichkeit verzeichneten mit einem Rückgang der Todesfälle um fast 50 Prozent seit 1990 – von 543.000 auf 287.000 pro Jahr –  sogar noch bessere Resultate.

Bei den Kindern, die am stärksten von allen gefährdet sind, haben wir jedoch weitaus weniger Fortschritte gemacht – den Neugeborenen. 2011 starben 3 Millionen Babys während des ersten Lebensmonats. Das sind 43 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren weltweit. Dreiviertel dieser Neugeborenen starben in der ersten Woche ihres Lebens und ein Drittel überlebte den ersten Tag ihres Lebens nicht.

Warum dieser langsame Fortschritt bei der Reduzierung der Neugeborenensterblichkeit? Ein Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass viele – fälschlicherweise – glaubten, dass in den ärmsten Ländern nicht viel unternommen werden könne, um das Leben von Neugeborenen zu retten. Wir wissen jetzt, dass Neugeborenensterblichkeit nicht unvermeidlich ist und dass Niedrigeinkommensländer bedeutende Fortschritte bei der Reduzierung der Neugeborenensterblichkeit machen können. Wir haben drei Hauptursachen für diese Todesfälle identifiziert – Komplikationen während der Geburt, Frühgeburten und Infektionen – und wir haben eine Reihe von Interventionen entwickelt, mit denen diese Ursachen verhindert oder behandelt werden können.

Diese bewährten Interventionen verfügen – gemeinsam mit besseren Gesundheitssystemen und einer ausreichenden Zahl an Gesundheitsfachleuten, die darin ausgebildet sind, dazu eingesetzt und dabei unterstützt werden, die Hauptursachen der Kindersterblichkeit zu bekämpfen – über das Potential, die Neugeborenensterblichkeit um bis zu 75 Prozent zu reduzieren. Hierdurch könnten mehr als 2 Millionen Neugeborenenleben pro Jahr gerettet werden. Um vermeidbaren Todesfällen innerhalb einer Generation ein Ende zu bereiten, müssen die Schritte, die zur Reduzierung der Neugeborenensterblichkeit notwendig sind, stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Woran es mangelt, ist der politische Wille und die finanziellen Mittel, um diese Lösungen allen Müttern und Babys, die sie benötigen, zugänglich zu machen.

Der diesjährige Bericht zur Lage der Mütter der Welt verdeutlicht, welche Länder bei der Rettung des Lebens von Müttern und ihren Neugeborenen Erfolg haben – und welche dabei scheitern. Er beleuchtet die Art und Weise, in der Investitionen in Gesundheitsfürsorge, Ernährung und Bildung für Neugeborene, Mütter, Gemeinschaften und die Gesellschaft insgesamt von Bedeutung sein können. Er verweist auch auf bewährte, kostengünstige Lösungen, die Millionen von Leben retten könnten, wenn sie von allen Müttern und Neugeborenen angewendet werden.

 


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